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Unter dem Motto „Hand in Hand“ für eine „gerechte Volkspolitik“ riefen die Landwirte der Region zu einer gemeinsamen Kundgebung in Northeim auf.
Sammelpunkt für die Kundgebung war der Schützenplatz in Northeim. Es fanden sich ca. 15 Traktoren und diverse PKWs dort ein. Die ca. 300 Teilnehmer aus den verschiedensten Branchen der Region Northeim kamen mit den Landwirten ins Gespräch. Es geht bei weitem nicht nur um Agrardieselsubventionen mit Verteuerungen in der Nahrungsmittelproduktion. Die Kritik entzündet sich vor allem an strukturellen Fehlentwicklungen in der Politik. Durch falsche Anreizsysteme, überbordende bürokratische Vorschriften und lebensferne politisch-ideologische Zielsetzungen mit ausufernden Verteuerungen werden die Landwirte, Logistikunternehmen und mittelständischen Unternehmen derartig unter Druck gesetzt, dass sich viele unmittelbar in ihrer Existenz bedroht sehen. Die zusätzliche schleichende Übertragung von politischer Entscheidungskompetenz zur EU-Kommission nach Brüssel, einem steuerverschlingenden Bürokratiemonstrum, welches von den Menschen der europäischen Staaten nicht gewählt wird, führt zu zunehmender Ohnmacht der Menschen vor Ort, wenn die EU-Vorschriften umgesetzt werden. Die Landwirte wissen davon seit vielen Jahren ein Klagelied zu singen.
Die Landwirte wollen nicht Subventionen sondern die Freiheit, Ihre Produkte so zu produzieren und zu vermarkten, dass sie davon auskömmlich leben können.
Wenn das auf Dauer nicht gelingt, werden noch mehr Landwirte als bisher ihre Betriebe aufgeben müssen. Es ist zu befürchten, dass nach einer Zerstörung der Landwirtschaftsstruktur in Deutschland große, global agierende Investoren Ländereien aufkaufen. Die Nahrungsmittelproduktion wird sich zu industrieller Massenproduktion wandeln, um die Gewinne für einige wenige Investoren zu steigern. Die Vielfalt unserer Nahrungsmittel wird schwinden und die Abhängigkeit der Konsumenten von wenigen Großproduzenten steigen.
Vom Mühlenanger aus setzte sich der Demonstrationszug zum Marktplatz in Northeim in Bewegung. Dort fand die eigentliche Kundgebung statt. Nach der Auftaktrede einer Landwirtin, die sich seit vielen Jahren für die Belange der Bauern einsetzt, wurden andere Branchen ermutigt, ihre Situation zu schildern. Ein Northeimer Handwerker, ein Gastronom, eine Altenpflegerin, ein Transportunternehmer und ein Geschäftsinhaber der Bekleidungsbranche schilderten sehr anschaulich und persönlich, wie schwierig das Arbeiten und Überleben geworden ist. Die meisten bemerkten, dass sie noch nie auf einer Kundgebung waren, geschweige denn eine Rede gehalten hätten. Alle führten die Lebenserschwernisse auf eine falsche Politik der letzten Jahre zurück, was seit den Einschränkungen in der Coronapandemie 2020 noch viel schlimmer geworden ist. Da die Regierungsverantwortlichen ihre Aufgaben nicht mehr erkennbar für die Menschen in Deutschland erledigen und die Hauptmedien extrem einseitig regierungsbefürwortend berichten, fühlen sich die Versammelten genötigt, ihren Unmut und ihre Kritik auf der Straße zum Ausdruck zu bringen. Aus der Zuhörergruppe gab es viel Beifall. Alle hoffen, dass bei der nächsten Versammlung noch mehr Menschen den Mut finden, sich anzuschließen und ihre Sorgen zum Ausdruck zu bringen, um bei den Verantwortlichen in Politik und Medien Gehör zu finden.
Am nächsten Tag fand sich ein Artikel zur Kundgebung in den Northeimer Neuesten Nachrichten / HNA.
https://www.hna.de/lokales/northeim/harte-kritik-an-politik-der-ampel-92819651.htm